"Du bist doch nicht magersüchtig, oder?" - Mütter haben ein gestörtes Verhältnis zu gesundem Menschenverstand, wenn es um die eigenen Kinder geht, schätze ich. Wahrscheinlich ist das evolutionsbiologisch auch nichts schlimmes, aber im Falle meiner Abnehmversuche ist das mehr oder minder verhängnisvoll.

Um vorne anzufangen: Ich war über das Wochenende bei Muttern. Und ich habe eine bemerkenswerte Hartnäckigkeit gegenüber ihren Versuchen mich zu mästen an den Tag gelegt, jedoch nicht immer hundertprozentig erfolgreich. Im Vergleich zu früheren Besuchen konnte ich den Süßigkeitenlawinen zwar noch ausweichen, aber den üppigen Mahlzeiten hatte ich dann auch nicht mehr viel entgegenzusetzen.

Die Waage wird mir gleich erzählen, wie verhängnisvoll sich das Wochenende ausgewirkt hat, und dann geht's ab zum Sport. Bisher habe ich es geschafft, nie länger als zwei Tage nicht hinzugehen. Das ist wohl einer der wichtigsten Faktoren für Langzeiterfolg und ich sehe zu, dass es in diesem Rhythmus bleibt.

PS: 78,6. Halb so wild also. :)

Ja, ich weiß, das ist... nunja... etwas auf der optimistischen Seite des Machbaren. Aber als Langzeitziel und -motivation durchaus geeignet.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Das bin nicht ich. Wenn ich das wäre, würd ich hier nicht so einen Heckmeck um meinen Trainingsfortschritt machen ;) Danke an Johannes, mir die Erlaubnis zur Veröffentlichung seines Bilds zu geben. Mal sehen, wie "nahe" ich diesem Vorbild in 92 Tagen gekommen sein werde!

Meine Güte, die erste Woche ist schon vorbei. Fünf Trainingstermine erfolgreich verbucht, den letzten am heutigen Nachmittag aus Zeitmangel etwas kürzer, aber nicht unbedingt weniger intensiv. Fühlt sich gut an, nach der ganzen unibedingten Rumsitzerei (an manchen Tagen sogar vornehmlich Rumliegerei!) wieder etwas zu tun. Und die ersten subjektiven Trainingserfolge meine ich auch schon im Spiegel erkennen zu können. Das war ein guter Start.

Ich glaube, es war eine gute Idee, mich nicht so sehr unter Druck zu setzen. Zu Beginn des letzten Jahres hatte ich auch mal einen etwas rabiateren Versuch gestartet, mich um ein paar Pfunde zu erleichtern und ein paar Zentimeter Oberarmumfang zuzulegen. Da habe ich mich aber vier Wochen lang so sehr kasteit, dass ich die vier Wochen, die darauf folgten, nur umso eifriger Pizza und Kekse und Kuchen und Wein "genossen" habe. Dieses Mal ist das entspannter. Die Ernährung folgt dem Motto: Ein bisschen gesünder, ein bisschen weniger. Und ich freue mich auf die Stunde Abwechslung von meinem Computerbildschirm im Studio.

Mal sehen, ob ich nach der zweiten Woche immer noch so euphorisch bin ;)

Nur ein ganz, ganz leises Ziehen in den Armen. Das ist ein bisschen enttäuschend, aber wahrscheinlich sollte ich da nichts drauf geben. Es lag jedenfalls nicht an zu leichtem Training, ich habe immer bis zum technical failure geackert. Und darüber hinaus wäre es eher ein Risiko denn eine Trainingsintensivierung. Also morgen wieder hin, ein bisschen was für Brust und Bauch tun.

Außerdem war ich heute einkaufen, und ich habe mich erfolgreich von allen schlimmen Dingen wie Keksen und Schokolade ferngehalten. Es gab natürlich ein paar diskutable Sachen im Einkaufswagen, aber die kann ich auch wegrationalisieren: Wenn ich mir eine Fertigpizza in den Ofen schiebe, halte ich mich selbst davon ab, Pizza zu bestellen. Wenn ich Pizza bestelle, muss ich ja auf den Mindestbestellwert kommen und da ist dann schnell noch eine Portion gebackene Banane mitbestellt. Das umgehe ich mit der Tiefkühlpizza. Zur schlimmsten Zeit des Schreibtischtätertums Anfang des Jahres hab ich sogar mehrfach eine Pizza und eine Portion Nudeln gleichzeitig bestellt - und noch am selben Abend komplett verdrückt. Glaube, wenn ich mir solche Aktionen spare, ist das schon die halbe Miete ;)

Soweit, sogut. Heute Morgen den dritten Trainingstag innerhalb der letzten vier Tage abgefeiert, das ist ein guter Start in die 100Tage, glaube ich! Mit den leichten Trainings, die ich in den letzten zwei Wochen schon eingeschoben hatte, hält sich der Muskelkater auch schon wieder sehr in Grenzen.

Das ist zwar grundsätzlich gut, denn dann kann ich regelmäßig hingehen, ohne auf das Abklingen des Muskelkaters zu warten, aber gleichzeitig war der leichte Schmerz auch immer ein schöner Indikator für den Trainingseffekt. Also werde ich diese Woche noch so weitermachen wie bisher, dann aber mit einem leicht abgewandelten Plan wieder regelmäßig schriftlich protokollieren, wieviel Gewicht ich wie oft und in welcher Form rumwuchte. Mal sehen, was sich da noch tut.

An der Ernährungsfront hat sich noch nicht so irre viel getan, zugegebenermaßen. Donnerstag musste im Kino zum Beispiel erstmal eine Portion Nachos her. Aber ich versuche auf die gröbsten Fehler zu achten: Ich esse nur, wenn ich auch wirklich essen möchte, und nur das, worauf ich auch wirklich Lust habe. Dazu nicht zu wenig Wasser und vielleicht mal einen Orangensaft, aber auf flüssige Kalorien kann ich am einfachsten verzichten, das ist nicht wirklich entbehrungsreich für mich.

Mal sehen, ob ich nicht doch morgen noch mit einem leichten Ziehen im Trizeps aufwache :)